Feldversuch zum Düngerecht und Wasserschutz in Schwüblingsen
Wie sind die Auswirkungen verschiedener Zwischenfruchtarten auf die N-Konservierung, die N-Nachlieferung der Zwischenfrucht zur nachfolgenden Hauptkultur sowie der Einfluss auf die N-Dynamik des Bodens und den Nitrataustrag mit dem Sickerwasser? Neben dieser Versuchsfrage werden unter dem Einfluss der unterschiedlichen N-Düngungshöhen und der verschiedenen Zwischenfrüchte die Ertrags- und Qualitätsparameter der Kulturen erfasst.
In 2022 wurde in der Gemarkung Schwüblingsen ein neuer rd. fünf Hektar großer Feldversuch mit umfassenden Fragestellungen zum Düngerecht und Wasserschutz eingerichtet. Damit ist dieser Versuch der größte Feldversuch mit begleitenden Sickerwasseruntersuchungen in Deutschland. Mit diesem Standort werden die im Rahmen der landesweiten Aufgaben nach § 28 NWG und des Düngerechtes angelegten Versuche im größten Boden-Klima-Raum Niedersachsens erweitert. Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) misst in 80 cm Tiefe mit Hilfe von 432 Saugsonden die Nitratgehalte im Sickerwasser. Angelegt ist der neue Versuch auf zwölf Jahre.
Auf vier Blöcken wird eine Fruchtfolge aus Kartoffel, Sommergerste, Silomais und Winterroggen, mit einer Düngestaffel zu Kartoffel und Silomais sowie fünf verschiedenen Zwischenfruchtvarianten untersucht. Es handelt sich um eine statische Anlage mit vollständiger Randomisierung einer festen Stickstoffdüngestaffel und verschiedenen Zwischenfrüchten, die den restlichen, auswaschungsgefährdeten Stickstoff im Spätsommer aufnehmen und konservieren sollen. Hierbei wird der Transfer des Stickstoffs an die nachfolgende Hauptkultur mit Hilfe der festen N-Staffel intensiv untersucht (nähere Informationen entnehmen Sie dem Anhang).
Ziel des Feldversuchs ist es, belastbare Daten für die Wirkung düngerechtlicher Fragestellungen, wie zum Beispiel die Wirkung und den Nutzen einer um 20 Prozent reduzierten Stickstoffdüngung für landwirtschaftliche Erträge und die Qualität des Sickerwassers zu ermitteln. Wichtige Aspekte des vorbeugenden Trinkwasserschutzes zur Höhe der Stickstoffnachlieferung oder zu Umsetzung von erfolgshonorierten Freiwillige Vereinbarungen werden ebenfalls bearbeitet.
Dafür ist zum Beispiel eine parzellenscharfe Nmin-Beprobung – mit 894 Nmin-Proben je Versuchsjahr - vorgesehen.
Diese aufwändige Beprobung dient dazu, die Beziehung zwischen auswaschungsgefährdetem Stickstoff im Boden zu Vegetationsende zur tatsächlich gemessenen Nitratfracht zu setzen. So können die Erfolge sowohl düngerechtlicher Vorgaben als auch freiwilligen Bewirtschaftungsvereinbarungen in Trinkwassergewinnungsgebieten (TGG) abgebildet werden.
Dank der vereinten Anstrengungen der LandwirtInnen der Trinkwasserkooperation Burgdorfer Holz und mit Hilfe der Unterstützung der örtlichen Wasserschutzberatung INGUS in der Planungsphase war es möglich, das mit den Fachbehörden LBEG und NLWKN gemeinsam erarbeitete Konzept umzusetzen.
Downloads
Kontakte
Wolfgang Klahsen
Wasserschutzversuche im Rahmen der landesweiten Aufgaben §28 NWG
Düngung, Beregnung und Ansäuerung von Wirtschaftsdüngern: erster Feldtag "Landwirtschaft und Wasserschutz" in Schwüblingsen
Steigerung der Stickstoff-Effizienz und Zwischenfruchtanbau helfen, Nitratausträge zu vermeiden. Welche Auswirkungen haben Zwischenfruchtanbau und unterschiedliche Stickstoff-Düngungshöhen auf den Ertrag und die Qualität der …
Mehr lesen...Grundwasserschutz in Südost-Niedersachsen – Dauerversuch in Schickelsheim
Ergebnisse der Sickerwasserperioden 2018/2019 - 2021/2022 Am südostniedersächsischen Versuchsstandort Schickelsheim (LK Helmstedt) werden seit 2018 die Auswirkungen einer für Marktfruchtregionen langjährig traditionellen …
Mehr lesen...Wasserschutz auf Grünland- und Futterbaustandorten: Versuch in Markhausen
Die Universitäten Vechta und Göttingen führen in Zusammenarbeit mit der LWK Niedersachsen im Rahmen der landesweiten Aufgaben nach § 28 NWG am Standort Markhausen Untersuchungen zur Stickstoff (N)-Dynamik im Boden sowie zum N-…
Mehr lesen...Übersicht der Versuche im Wasserschutz und Düngerecht
An verschiedenen Standorten in Niedersachsen werden Versuche zu wasserschützenden Bewirtschaftungsformen und Fragen des Düngerechts mit begleitenden Sickerwasseruntersuchungen durchgeführt. Die Umsetzung der Versuche wird sowohl vom …
Mehr lesen...Grundwasserschutzorientierter Dauerversuch in Hamerstorf - Ergebnisse der Auswaschungsperioden 2018/2019 bis 2020/2021 -
Am Versuchsstandort Hamerstorf (LK Uelzen) werden seit 2014 die Auswirkungen unterschiedlicher Fruchtfolgegestaltungen und langjährig unterschiedlich hoher Stickstoffdüngung (N-Düngung) auf die Nitratkonzentrationen im Sickerwasser in …
Mehr lesen...Eignung von Herbst-Nmin-Werten und N-Bilanzsalden zur Abschätzung des N-Austrags mit dem Sickerwasser
Der vorliegende Kurzbericht befasst sich mit den Ergebnissen der Untersuchungen der beiden Parameter Herbst-Nmin und Netto-N-Bilanzsaldo, die in Niedersachsen in der landwirtschaftlichen Praxis und im Wasserschutz Anwendung finden, um einen mö…
Mehr lesen...