Grundwasserschutz in Südost-Niedersachsen – Dauerversuch in Schickelsheim
Ergebnisse der Sickerwasserperioden 2018/2019 - 2021/2022
Am südostniedersächsischen Versuchsstandort Schickelsheim (LK Helmstedt) werden seit 2018 die Auswirkungen einer für Marktfruchtregionen langjährig traditionellen Fruchtfolge von Winterweizen, Wintergerste und Winterraps auf die Stickstoffdynamik im Boden, sowie die Stickstoffausträge mit dem Sickerwasser untersucht. Zudem wird der Einsatz von Wirtschaftsdüngern in Marktfruchtregionen und die Auswirkungen von organisch-mineralischen Düngern auf die N-Dynamik im Boden überprüft.
Die Versuchsanlage in Schickelsheim ist als randomisierte, vierfach wiederholte, vollständige Blockanlage mit drei Teilflächen angelegt. Es werden neun verschiedene N-Düngestufen (Versuchsvarianten) mit unterschiedlicher Höhe der N-Düngung, sowie der N-Düngerform getestet. Als organische Düngemittel werden Hähnchenmist und separierte Schweinegülle eingesetzt. Der vorherrschende Bodentyp am Standort Schickelsheim ist eine pseudovergleyte Parabraunerde aus Löss.
Ziel des Versuches ist es, aus den gewonnenen Erkenntnissen Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der Sickerwasserqualität abzuleiten. Um die Nitratkonzentrationen am Standort zu messen, wurde durch das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie im Februar 2018 eine Saugsondenanlage zur Sickerwassergewinnung installiert.
Der vorliegende Bericht umfasst die Versuchsjahre 2019-2021, bzw. die Sickerwasserperioden 2018/2019-2021/2022. Eine Sickerwasserperiode startet im Juli und endet im Juni des Folgejahres. Im Vergleich zu Sandstandorten im nördlicheren Niedersachsen fällt Sickerwasser am Standort Schickelsheim deutlich später an. Ein signifikanter N-Austrag über das Sickerwasser erfolgte innerhalb der Sickerwasserperiode (SWP) entsprechend spät im Februar/März des Folgejahres. Die höchste mittlere Nitatkonzentration wurde in der SWP nach Winterraps gemessen: in allen N-Düngungsvarianten lag die Nitratkonzentration über 50 mg/l. Winterweizen und Wintergerste wiesen eine deutlich geringere mittlere Nitratkonzentration < 50 mg/l auf.
Die Versuche werden durch das Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz (MU) mit Mitteln aus der Wasserentnahmegebühr sowie die hoheitlichen Aufgaben im Bereich Düngerecht durch das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (ML) finanziert.
Kontakte
Wolfgang Klahsen
Wasserschutzversuche im Rahmen der landesweiten Aufgaben §28 NWG
Norbert Bischoff (Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie)
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